Gestatten mich vorzustellen: DJ Sven

Meine Leidenschaft für die Musik entdeckte ich bereits mit 8 Jahren. Damals wurde ich im „Dresdner Knabenchor“ (welcher heute noch existiert) aufgenommen, aber da war die Musikrichtung noch eine andere.

Etwas später bekam ich mein erstes Spulentonbandgerät der Marke TESLA und mehr oder wenig brauchbare Tonbänder geschenkt. Damit war der Grundstein gelegt. Nachdem ich mit dem Stimmbruch im Chor ausschied, war für mich die Richtung zur Diskothek klar. Es folgte der erste STERN Recorder und die erste selbstgebaute Lichtorgel, auch die Boxen wurden selbst gebaut. Das war einfach so in der damaligen DDR, da man nicht einfach in den Laden gehen konnte, um das Equipment kaufen.

Zweimal im Jahr fuhr ich zu Verwandten nach Berlin, um nächtelang an die 20-30 Chromdioxydkasetten mit der sogenannten Westmusik aufzunehmen. Ja, es war schon alles ein wenig verrückt. Weiter ging es mit dem Vorbereitungslehrgang zur Einstufung als Schallplattenunterhalter, zu welchem man delegiert wurde. Doch dann fingen die Probleme an. Wegen diverser Zusammenstöße mit der damaligen Staatsmacht und angeblicher politischer Unzuverlässigkeit wurde mir der Termin im Mai `87 zur Einstufung gestrichen. Egal, es wurde ohne weiter aufgelegt. Bei meiner nächsten Bemühung um eine Einstufung kam mir die Staatsmacht mit einer Einberufung zur NVA zuvor. Danach war Deutschland wieder vereint und es war plötzlich alles ganz anders. Auch ich versuchte mich in meinem gelernten Beruf als Glücksritter in der neuen Freiheit. Dabei verlor ich leicht den Bezug zu dem, was ich eigentlich immer wollte.